Pressemitteilung: Radverkehrskonzept nimmt zu wenig Rücksicht auf andere Verkehrsbedürfnisse
Die FDP-Fraktion hat in der Beratung des Stadtentwicklungsausschusses gestern das Radverkehrskonzept in der jetzigen Form abgelehnt. Uns fehlen wesentliche Punkte, die auch andere Verkehrsarten in den Blick nehmen. Die wichtigsten sind:
„Wir streben eine fußgängerfreundliche Innenstadt an. Daher sollen alle Wege abseits der definierten Radverbindungen für den Fußverkehr vorbehalten werden. Insbesondere die Fußgängerzone/Löbderstraße und die Johannisstraße soll Fußgängern vorbehalten werden“, sagte Alexis Taeger für die FDP im Stadtentwicklungsausschusses.
Wir wollen auch die Straße „Am Planetarium“ als Straße von innerörtlicher Bedeutung erhalten. Sie ist der einzige Ersatz für die Nord-Süd-Verbindung. Eine Widmung als Fahrradstraße wird den Verkehr erheblich behindern: Radfahrer können dann parallel fahren.
Alexis Taeger: „Wir befürchten auch eine Behinderung des ÖPNV durch die Widmung von Fahrradstraßen auf dem Spitzweidenweg am Saalbahnhof und ein drohende Tempo 30 auf der Kahlaischen Hauptverkehrsstraße.“
Der Wegfall von Parkplätzen auf der Dornburger Straße und in der Karl-Liebknecht-Straße muss vermieden werden, da es in diesen Gebieten bereits erheblichen Parkdruck für die Anwohner gibt.
Der Ausbau des Goldbergtunnels als elementare Radverkehrsverbindung Lobeda-Ost / Innenstadt soll vorgezogen werden. Einen überdimensionierten Ausbau des Radweges entlang der Stadtrodaer Straße als Ersatz zu Lasten der Stadtrodaer Straße und des Fußgängerüberweges wollen wir unbedingt vermeiden.
Entsprechende Anträge wurden von einer rot-rot-grünen Mehrheit im Stadtentwicklungsausschuss abgelehnt. „Das Radverkehrskonzept fällt damit einseitig aus und nimmt nicht ausreichend Rücksicht auf andere Verkehrsbedürfnisse. Bleibt es dabei, wird die FDP-Fraktion dem Radverkehrskonzept auch im Stadtrat nicht zustimmen“, sagte der Fraktionsvorsitzende Alexis Taeger
Jede größere Maßnahme muss in den nächsten Jahren einzeln beschlossen werden. Das Radverkehrskonzept in dieser Form wird für uns keine Bindungswirkung haben.