Ein Speckgürtel um Jena ist zu begrüßen

Laut dem aktuellen Immobilienmarktbericht stieg im Raum Jena der durchschnittliche Kaufpreis für ein Ein- oder Zweifamilienhaus von 348.886 Euro im Jahr 2016 auf 351.210 Euro im Jahr 2017. Für neugebaute Eigentumswohnungen stieg der durchschnittliche Kaufpreis von 2944 Euro pro Quadratmeter im Jahr 2016 auf 3140 Euro im Jahr 2017.
Diese hohen Preise haben zur Folge, dass Menschen sich ein günstigeres Baugrundstück oder eine Eigentumswohnung im Saale-Holzland-Kreis suchen. Insbesondere die Ortschaften zwischen Bucha und Stadtroda sowie Steudnitz und Kahla, die verkehrsgünstig an den Bundesstraßen B7 und B88 beziehungsweise an der A4 liegen, sind davon betroffen (Quelle: TLZ vom 9. Mai 2018).
Die Folge ist, dass sich um Jena langsam ein Speckgürtel bildet, in dem Menschen wohnen, die die Angebote der Großstadt wahrnehmen und gleichzeitig günstiger oder naturnäher im Umland wohnen wollen. Das sollte Konsequenzen für die Politik der Stadt Jena haben. Zunächst muss die Zusammenarbeit mit dem Saale-Holzland-Kreis verstärkt werden, am besten durch Bildung eines Regionalkreises, sodass die Entwicklung von Stadt und Land zusammengedacht wird. Dann muss der ÖPNV und die Infrastruktur für den Autoverkehr so ausgebaut werden, dass ein Einpendeln nach Jena vereinfacht wird. Schließlich muss der wachsende Speckgürtel auch vor Ort durch Entwicklung regionaler Zentren mit Einkaufsmöglichkeiten, Schulen und KITA-Angebot gestärkt werden.